Writing Science

Reliabilität und Cronbachs Alpha

Cronbachs Alpha als Maß für die interne Konsistenz

Vielfach sind StudentInnen bei ihren Bachelor-, Master- oder Doktorarbeiten aufgefordert, eigene Erhebungen, beispielsweise in Form von Onlinebefragungen, durchzuführen. Wenn hierfür standardisierte Fragebögen zum Einsatz kommen, dann wurden diese von Statistikern bereits auf ihre Güte überprüft. Eines der Gütekriterien, die dabei fast immer überprüft werden, ist die interne Konsistenz als Ausdruck der Reliabilität. Vereinfacht gesagt, drückt die Reliabilität aus, wie zuverlässig ein Fragebogen misst, was er messen soll. Beispielsweise wäre eine Klausur im Studium dann als konsistent und damit reliabel einzustufen, wenn die Punktzahl der Einzelaufgaben eine starke Korrelation mit der Gesamtpunktzahl aufweist. Dies kann mit SPSS, Stata und RStudio über die Berechnung von Cronbachs Alpha ermittelt werden.

Interne Konsistenz von Fragebögen mit Cronbachs Alpha beurteilen

Während es bei der Bachelorarbeit in der Regel noch genug Raum gibt, um Dinge auszuprobieren, wird das Vorgehen bei der Master- und spätestens Doktorarbeit immer stärker wissenschaftlich reguliert. In diesen Fällen müssen StudentInnen für Fragebögen, die sie bei empirischen Erhebungen verwenden, oftmals die psychometrischen Gütekriterien des Fragebogens angeben, welche den einschlägigen Veröffentlichungen entnommen werden können. Richtig spannend wird es, wenn beispielsweise im Rahmen einer Dissertation diese Gütekriterien für einen selbst entworfenen Fragebogen ermittelt werden müssen. StudentInnen und akademische Ghostwriter für Statistik greifen dann häufig auf Cronbachs Alpha als Ausdruck für die Reliabilität eines Fragebogens zurück. Die psychometrische Beurteilung eines Fragebogens ist aber nicht für alle Fachbereiche gleichermaßen relevant: Am häufigsten trifft man dieses Vorgehen in der Psychologie und den Sozialwissenschaften, gefolgt von der Medizin.

Fragebögen messen oft hypothetische Konstrukte

In den meisten Fällen geht es StudentInnen und Ghostwritern der Statistik bei der Ermittlung von Cronbachs Alpha als Maß für die Reliabilität um die Messung hypothetischer Konstrukte, von denen bereits im Zusammenhang mit der konfirmatorischen Faktorenanalyse die Rede war. Cronbachs Alpha ist hier ein Ausdruck dafür, wie zuverlässig ein (neu entworfener) Fragebogen dieses Konstrukt misst. Ein konkretes Beispiel: Ein Fragebogen soll den allgemeinen Optimismus (latente Variable) von ProbandInnen erfassen. Dazu werden zehn Fragen zusammengestellt, die auf einer Skala von -5 (extrem pessimistisch) bis +5 (extrem optimistisch) die Zukunftserwartungen der TeilnehmerInnen bezüglich persönlicher Gesundheit, Partnerschaft, finanzieller Situation usw. (manifeste Variablen) erheben. Anzunehmen ist, dass Menschen, die grundsätzlich optimistischer sind, auch bei den einzelnen Items dazu tendieren, mit Werten größer als 0 zu antworten. Mit Cronbachs Alpha kann nun bestimmt werden, wie stark die gemeinsame Ausprägung von manifestem und latentem Optimismus ist.

Cronbachs Alpha nimmt dabei Werte zwischen 0 und 1 an, wobei möglichst hohe Werte im Sinne einer hohen internen Konsistenz und damit Reliabilität gewünscht sind. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick darüber, wie mögliche Werte für Cronbachs Alpha hinsichtlich der internen Konsistenz zu beurteilen sind.

Cronbachs AlphaInterpretation bzgl. interner Konsistenz
0,90 und darüberExzellent
0,80 bis 0,89Gut
0,70 bis 0,79Akzeptabel
0,60 bis 0,69Fragwürdig
0,50 bis 0,59Schlecht
Unter 0,5Inakzeptabel

Cronbachs Alpha mit gängiger Statistiksoftware berechnen

Für die Bestimmung von Cronbachs Alpha stehen StudentInnen und akademischen Ghostwritern für Statistik sowohl SPSS und Stata als auch RStudio zur Verfügung. Da es sich bei Cronbachs Alpha auch lediglich um eine leicht zu interpretierende Kennzahl handelt, kann keiner der genannten Softwarelösungen der Vorzug vor einer anderen gegeben werden. Jedoch sind StudentInnen insbesondere bei der Anfertigung von Masterarbeiten und Dissertationen gut damit beraten, wenn sie sich mit einem der Programme sicher auskennen, um die gesamte Statistik ihrer Abschlussarbeit damit berechnen zu können. Sollten Sie diesbezüglich Fragen oder ein Statistikprojekt haben, das Sie demnächst für die Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit angehen müssen, stehen wir Ihnen fachlich und beratend jederzeit gerne zur Seite.